Pandemie bremst Urbanisierung
Die COVID-19-Pandemie hält uns nicht nur länger als erwartet in Atem, sie verändert wohl auch unsere Lebens- und Arbeitsgewohnheiten stärker, als dies zu Beginn der Corona-Krise zu vermuten war. Grenzen beginnen sich aufzuweichen. Das gilt für Wohnen und Arbeiten, digital und analog, Stadt und Land. Der Urbanisierungstrend dürfte längerfristig gebremst werden, was eine willkommene Entspannung in den Grosszentren ermöglicht und – aus Anlegersicht – neue Chancen in den Agglomerationsgemeinden und im ländlichen Raum eröffnet.
Namentlich die Städte verlieren aufgrund veränderter Gewohnheiten an Anziehungskraft. Zwar profitieren die Zentren nach wie vor von der internationalen Zuwanderung, doch die Binnenabwanderungen aus den Zentren haben sich bereits im Jahr 2020 verdoppelt. 2021 akzentuierte sich dieser Trend gemäss ersten Zahlen nochmals. Von der höheren Binnenabwanderung aus den Zentren profitieren alle anderen Raumtypen, in erster Linie die Agglomerationsgemeinden der Gross- und Mittelzenten sowie die periurbanen Gemeinden, die im Einzugsgebiet von Agglomerationen liegen, ansonsten aber teilweise eher ländlich geprägt sind. Für diese Standorte eröffnen die neuen Arbeits- und Lebenswelten Chancen, zumal sie im Wettkampf um Zuzüger und zusätzliches Steuersubstrat nicht zuletzt auch ihre günstigere Preisstruktur ins Spiel bringen können.
Quelle: CREDIT SUISSE Investment Solutions & Products - Schweizer Immobilienmarkt 2022 | März 2022